Auf Christian Prior, einen „Leuchtturm“ der Klärungshilfe, aufmerksam geworden war der SIM-Vorstand bereits auf dem Deutschen Mediationstag in Jena im Jahr 2015. Insofern war die Erwartungshaltung groß, als am 11./12.11.2016 ein zweitägiges SIM-Seminar unter dem Titel „Die Klärungshilfe – ‚eine hoch effektive, eigenständige Mediationsmethode‘“[1] in Großpösna, am idyllischen Störmthaler See gelegen, stattfand. Mit 18 Teilnehmenden war der Workshop ausgebucht.
Um das Fazit vorwegzunehmen: meine persönliche Erwartung wurde sogar weit übertroffen. Denn Prior vermochte in diesen eng gesteckten zwei Tagen, die Wirkweise und Eigenheit seiner Klärungshilfe-Methodik zu veranschaulichen und tatsächlich persönlich erlebbar zu machen.
Wie er das geschafft hat?
Zum Einen durch einen spannenden und lebendigen Vortragsstil, der durch verschiedene Medien unterstützt wurde. Mit der Geschichte vom „Konflikt als Scheinriesen“. Aber auch mittels präziser Beschreibung und klarer Abgrenzung der Technik von anderen Methoden und Verfahren.
Zum Anderen erzielte Prior einen nachhaltigen Eindruck, indem er sich zahlreicher Rollenspiele bediente, in denen die Teilnehmenden die besondere Technik des „Doppelns“ anwenden und aus allen Perspektiven erfahren konnten.
Christian Prior vermied auch fachliche Kontroversen nicht, wenn er behauptete, dass MeditorInnen sich in Konflikten nicht wohl fühlen. Damit erzeugte er bei den konflikterfahrenen Anwesenden vernehmbaren Widerspruch, der zu reger Diskussion führte.
Alles in allem war das wieder eine gelungene Fortbildungsveranstaltung des SIM, die nicht nur völlig neue fachliche Einblicke geben konnte, sondern auch den fachlichen Austausch zwischen den verschiedenen Mediationssparten wie gewohnt befördert hat.
Mich haben Christian Prior und die Klärungshilfe übrigens so sehr überzeugt, dass ich mich noch in der darauffolgenden Woche zu seiner nächsten Fortbildung zum Klärungshelfer angemeldet habe.
Autor: Michael Eichhorn
[1] http://www.christian-prior.de/konfliktloesung-klaerungshilfe.php
erstellt am: 16.12.2016 von Johanna Andrae