Veröffentlichungen von Veranstaltungen des SIM e.V.
Artikel des SIM e.V. im REGJO Magazin für Wirtschaft und Kultur aus Mitteldeutschland
(Ausgabe 04/2013 zum Thema Arbeitskultur)
Mediation zur Konfliktlösung
Immer mehr Unternehmen setzen auf Mediation, um Konflikte kostengünstig wie zeitsparend zu lösen. Das Sächsische Institut für Mediation e.V. (SIM) bietet Informationen zum Verfahren an und berät bei der Auswahl eines Mediators.
Text: Cornelia Fach-Petersen LL.M
Immer mehr Unternehmen setzen auf Mediation, um Konflikte kostengünstig wie zeitsparend zu lösen. Das Sächsische Institut für Mediation e.V. (SIM) bietet Informationen zum Verfahren an und berät bei der Auswahl eines Mediators.
Mediation ist ein außergerichtliches, vertrauliches Verfahren, bei dem eine neutrale Person (Mediator) die Konfliktparteien (Medianten) auf ihrem Weg zur Konfliktlösung unterstützt. Vorteil dieser Methode: Die Parteien bleiben „Herr über das eigene Verfahren“. Der Konflikt wird nicht an eine außenstehende Instanz wie ein Gericht delegiert, die die verborgenen Interessen der Parteien bei der Entscheidungsfindung meist nicht berücksichtigen kann. Im Gegensatz dazu eröffnen sich im Mediationsverfahren weitere Optionen. Ein Mediationsverfahren besteht aus fünf Abschnitten: Eröffnung des Verfahrens, Positionsbeschreibung durch die Parteien („Was will ich?“), Ermittlung der Interessen der Parteien („Warum will ich etwas?“), Lösungssuche („Welche Optionen entsprechen den gemeinsamen Interessen?“) und letzten Endes die Vereinbarung zwischen den Parteien, die den Konflikt nachhaltig und einvernehmlich beendet.
Ein Beispiel: Zwei Gesellschafter streiten über die strategische Ausrichtung ihres Unternehmens. Der Konflikt erreicht binnen kürzester Zeit einen operativen Grad, der die Arbeitsfähigkeit des Unternehmens gefährdet. Resultate werden nicht mehr rechtzeitig und in der erforderlichen Qualität geliefert. In einer Mediation werden die unterschiedlichen Beweggründe und Interessen der Gesellschafter geklärt und gemeinsam Vorschläge für die zukünftige Zusammenarbeit konzipiert. Am Ende des Prozesses stehen Lösungen, die von den Beteiligten selbst entwickelt und mitgetragen werden. Die Arbeitsfähigkeit ist wieder hergestellt.
Wo kann Mediation eingesetzt werden?
Die Mediation kann in fast allen Bereichen des menschlichen Lebens (z.B. Schule, Familie, soziales Umfeld) eingesetzt werden. Im wirtschaftlichen Kontext besteht oft Regelungsbedarf bei Unternehmensnachfolgen, bei gesellschaftsrechtlichen Konflikten, aber auch im Rahmen von innerbetrieblichen Problemen oder bei Konflikten zwischen Unternehmen.
Welche Vorteile bietet die Mediation?
Konfliktkostenstudien einer namhaften deutschen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft haben ergeben, dass Konflikte am Arbeitsplatz erhebliche Kosten verursachen. Innerbetriebliche Mediation zahlt sich aus, indem sie den Betriebsfrieden erhalten sowie innere Kündigungen oder durch Konflikte verursachte krankheitsbedingte Abwesenheiten vermeiden kann. Gleiches gilt für Rufschädigungen von Unternehmen. Mediationsverfahren zwischen Unternehmen können kommerzielle Dauerbeziehungen retten. Im Vergleich zu Gerichtsverfahren entstehen bei der Mediation gerade bei hohen Streitwerten deutlich geringere Kosten, um nur einiges zu nennen.
Ziele des Sächsischen Instituts für Mediation e.V. (SIM)
Das „SIM“ ist ein gemeinnütziger Verein und wurde 2003 zunächst unter dem Namen „Leipziger Institut für Wirtschaftsmediation“ gegründet. Ziel ist die Förderung der Bekanntheit der Mediation als außergerichtliche Streitbeilegungsmethode. SIM bietet eine Plattform für Wirtschaftsmediatoren bzw. Mediatoren anderer Bereiche und veranstaltet Fortbildungen mit namhaften Mediatoren aus dem In- und Ausland.