Vom 13.06. bis zum 14.06.2014 konnte das SIM Herrn Prof. Friedich Glasl, den Schöpfer des Modells der Konflikteskalation, für eine spannende Fortbildungsveranstaltung ins Kloster Nimbschen bei Grimma einladen. Daran war das zeitgleich stattfindende Bachfest in Leipzig nicht ganz unschuldig.
Nach der ersten Veranstaltung mit Glasl in Leipzig in 2013 waren die 30 Teilnehmerplätze schon bald nach der Ankündigung des Seminars vergeben. Mit dem Hotel Kloster Nimbschen hatten die OrganisatorInnen – nach Aussage vieler TeilnehmerInnen, die aus dem gesamten Bundesgebiet angereist waren – eine wirklich tolle Tagungsstätte ausgewählt, die rundum überzeugte.
Prof. Glasl erläuterte die Konfliktbehandlung und Konfliktanalyse auf der Basis seines Modells. Dabei beleuchtete er die spezifischen Besonderheiten der einzelnen Konfliktstufen, die anhand von Spielsequenzen eines Lehrfilms ausführlich diskutiert wurden. Am zweiten Tag trug Glasl verschiedene Strategie- und Rollenmodelle für MediatorInnen vor. Hilfreich war aus der Sicht verschiedener TeilnehmerInnen die durchgängige Visualisierung seines Vortrags mittels Cartoons und Comics. Glasl ordnet verschiedene Faktoren und Rahmenbedingungen eines Konflikts in einem „Indikatoren-Kompass“ an. Außerdem wurden die für verschiedene Eskalationsstufen geeigneten Mediationsformen (von der Konfliktmoderation auf Stufe 1 bis hin zur „Power Mediation“ auf Stufe 9) diesen zugeordnet. Schließlich wurden zahlreiche Interventionsformen, die MediatorInnen anwenden können, ebenso den Eskalationsstufen zugewiesen und kurz erläutert.
Fazit: Nicht alle Techniken eignen sich für jede der Eskalationsstufen. Dank Glasls 47jähriger praktischer Erfahrung bei der Analyse und Lösung von Konflikten auf vielfältigen Ebenen (die faszinierende Spannweite seiner Erfahrung reicht von der Vorstandsetage bis hin zu zwischenstaatlichen Konflikten) flossen in die theoretischen Ausführungen immer auch Fallbeispiele aus einem sagenhaften Erfahrungsschatz mit in den Vortrag ein. Das half den TeilnehmerInnen, dem umfangreichen Vortrag von Glasl zu folgen. Der zweite Tag klang aus, nachdem einige Sequenzen aus dem Film „Der Rosenkrieg“ gezeigt und anschließend ausführlich diskutiert wurden.
Das Feedback der TeilnehmerInnen war überwältigend. „Eine großartige Veranstaltung! Bitte laden Sie mich auch zur nächsten Veranstaltung des SIM wieder ein.“ war der durchgängige Tenor. Und auch das Rahmenprogramm überzeugte: Katharina von Bora führte am Freitagabend kurz, aber informativ und mit Humor durch die Ruinen des ehemaligen Zisterzienserinnen-Klosters Marienthron. Beim anschließenden Grillbuffet bestand dann die Möglichkeit, unter MediatiorInnen ein erstes Zwischenfazit zu ziehen.
Michael Eichhorn
erstellt am: 21.06.2014 von Michael Eichhorn