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Bericht zum 2. Symposium Konfliktmanagement in der Kulturwissenschaft vom 16.10.2014

2. Symposium Konfliktmanagement in der Kulturwissenschaft (16.10.2014)

Zum zweiten Mal fand das Symposium „Konfliktmanagement in der Kulturwirtschaft“ statt, in diesem Jahr an der HTW Berlin.

Prof. Dr. Patrick Sensburg begrüßte die Teilnehmer , wobei er sich auf die Einführung des Mediationsgesetzes und eine zukünftige Mediationsverordnung bezog.

Der inhaltliche Rahmen des Symposiums wurde danach von Dr. Claudia Conen umrissen, die auch als Vertreterin von m.con, dem Verband für Mediation und Conflictmanagement e.V. auftrat.
Anschließend stellte Dr. Henrike Maaß die verschiedenen Instrumente außergerichtlicher Streitbeilegung vor. Dabei wurden die Möglichkeiten und Grenzen der ADR-Methoden (Alternative Dispute Resolution) angedeutet. In einem weiteren Vortrag verglich sie die Situation der Mediation in Deutschland mit der in anderen Ländern.
Der erste Referent zur Empirie der Konflikte in der Kulturwirtschaft war Gregor Schreiber, seines Zeichens Produzent von Dokumentarfilmen. Er stellte sehr lebendig das Dilemma von Filmroduzenten vor, die einerseits den künstlerischen Anspruch der Regisseure, andererseits aber auch wirtschaftlichen Vorgaben der Redaktionen entsprechen müssen. Seine persönlichen Erfahrungen und konkreten Beispiele von Konflikten, die auch Parteien aus verschiedenen Ländern und Kulturen betrafen, waren eine Bereicherung für die Veranstaltung.
Ebenso anschaulich war der nachfolgende Vortrag von Guido Karp , der über Konflikte in der Musikszene und Fotografie sprach. Herr Karp betonte seine Absicht, solche Streitigkeiten durch mediative Methoden beizulegen.

Rechtliche Probleme, aber auch das mangelnde Bewusstsein für Urheberrechtsverletzungen seien dabei jedoch hinderlich. Daran schloss sich eine rege Diskussion zum Thema „Urheberrecht“ allgemein und überdie Schwierigkeiten von Fotografen, ihre Rechte einzufordern, im besonderen an.

Danach erläuterte Prof. Katrin Hinz Konflikte im Designbereich. Sie profitiere als Designerin von Mediation und mediativen Techniken. Häufig entstünden durch mangelndes Bewusstsein als auch Erfahrung der Auftraggeber Konfliktpotentiale mit Designern, die nicht leicht aufzulösen seien.
Der letzte Erfahrungsbericht stammte von Dr. Andreas Kramming, welcher Konflikte im Bereich der Kunstfinanzierung und Nachlassorganisation aufzeigte. Sein gewähltes Beispiel des Streits um das Erbe von Pablo Picasso zeigte, welches Potential die Mediation bei Konflikten zwischen Hinterbliebenen haben kann.
Anschließend referierte der Rechtsanwalt Peter Kraus als Vertretung für Prof. Theodor Enders über Urheberrechtsstreitigkeiten. Anhand von mehreren Gemälden beziehungsweise Fotografien zeigte er die Schwierigkeiten von Gerichten auf, darüber zu urteilen, ob ein Plagiat vorliegt oder ob es sich um eine eigenständige Arbeit handelt.
Am Ende des Symposiums fasste Dr. Nadja Dietrich die Erkenntnisse des Tages zusammen. Frau Dr. Conen verabschiedete die Teilnehmer.
Mein Fazit: Die Veranstaltung profitierte ganz besonders von der Heterogenität der Vortragenden, die praktischen Erfahrungen aus ihren jeweiligen Berufsfeldern den Tag sehr abwechslungs- und erkenntnisreich gestalten konnten.
Mein Dank gilt daher der HTW und m.con als Veranstaltern sowie allen Referenten. Ich freue mich schon auf das Symposium Nummer drei.

Ein Bericht von Jörn Bergner

erstellt am: 17.10.2014 von Jessica Fritsch